Eine Einführung in die Kulturanthropologie der Menschen, Tiere, Pflanzen und Mikroben
Course taught by Friederike Gesing MA
BA program Kulturwissenschaft
Winter term 2014-15
Fri 10-14, SFG 2080
Teilweise angetrieben durch neuere naturwissenschaftliche Erkenntnisse, beispielsweise über die Rolle von Mikroorganismen im menschlichen Körper, bringen Forscher*innen die Beziehungen zwischen Menschen und anderen Spezies – Tieren, Pflanzen, und Mikroben – verstärkt in den Fokus kulturwissenschaftlicher Forschung. Das Seminar führt ein in neue Entwicklungen an der interdisziplinären Schnittstelle von Kultur/Sozialanthropologie, Geographie und Science and Technology Studies (STS) und ist damit Teil des neuen NaturenKulturen Schwerpunkts am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft. Neuere Forschungsprogramme im Bereich der sogenannten „environmental humanities“ (z.B. animal studies, more-than-human geography, affective ecologies (Hustak and Myers 2012) und neue Konzepte wie companion species und multispecies worlds (Haraway 2008) fokussieren Menschen in ihrer Verbundenheit über Speziesgrenzen hinweg. Die empirischen Forschungen, die sich unter dem Schlagwort „Multispecies Ethnography“ (Kirksey and Helmreich 2010) fassen lassen, eröffnen dabei neue Felder und Gegenstandsbereiche für die Kulturanthropologie, von der Schaffarm und dem Käsereihandwerk (Paxson 2013) bis zur urbanen Natur, von der „Animal Lounge“ am Frankfurter Flughafen (Bauer, Blacker et al. 2013) bis zur Rolle mariner Mikroorganismen für Naturwissenschaft, Umwelt oder als „blue-green capital“ (Helmreich 2009). Dabei stellt sich auch die zentrale Frage der Geisteswissenschaften neu: wie wollen wir leben?